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BIAS – Amp simulation auf dem iphone/ipad

Zufällig bin ich im Netz auf einen Hinweis auf die App BIAS gestossen. Die App verspricht anspruchsvolle Gitarrenamp-Simulation auf iphone und ipad. Kann das gehen? Ich war neugierig und habe das Ganze mal ausprobiert.

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Erster Eindruck: Zu hohe Latenz, nicht wirklich brauchbar. Dann habe ich aber in den Einstellungen die Option „niedrige Latenz“ gefunden und aktiviert. Siehe da, das Ganze wurde interessant. Besser gesagt eigentlich sehr interessant. Es bleibt zwar eine fühlbare kleine Latenz, aber die kann man hinnehmen. Dem gegenüber stehen 36 ausgesucht gute Amps,  die bis ins letzte Detail einstellbar sind. Andere Röhren in der Endstufe? Kein Problem. Andere Endstufenschaltung – ein Handgriff. Alle Amps klingen authentisch und unglaublich gut. Noise Gate, EQs, Speakersimulation  sowie Basis Effekte sind auch noch dabei.  Die App ist trotz all der Möglichkeiten einfach zu bedienen. 🙂

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Mit der zusätzlichen App JamUp kann man das Setup um Effekte erweitern, so dass man am Schluss ein vollwertiges und unglaublich vielseitiges Rig in der Hosentasche hat. Bei der nächsten Session werde ich das ganz sicher live ausprobieren und beim nächsten Konzert mache ich mir keine grossen Sorgen mehr, wenn mein normaler Amp ausfallen sollte. Der Ersatz ist in der Hosentasche.

Harley Benton SG Bausatz

Im Urlaub habe ich einen Testbericht über einen Jazz-Bass-Bausatz von Harley Benton (HB) in Gitarre & Bass gelesen. Da sich das sehr  gut las und ich irgendwie sowieso mal wieder etwas zusammenschrauben wollte, habe ich mir noch aus dem Urlaub heraus einen HB SG Bausatz bei Thomann bestellt. Er kostete weniger als 80 EUR – unglaublich! Nach der Rückkehr aus dem Urlaub stand dann ein recht grosses Paket vor der Tür, in dem der vorgefertigte Korpus, der Hals, ein Schlagbrett mit montierten Pickups sowie diverse Kleinteile und Schrauben enthalten waren.

sg (3)sg (2)Die erste Herausforderung besteht darin zu entscheiden, wie man mit dem Korpus verfahren will. Dieser wird grundiert bzw. vorlackiert ausgeliefert, so dass man gleich mit dem Lackieren anfangen könnte. Da ich aber tendenziell ungeduldig bin und das lackieren mit vielen Wartephasen verbunden ist habe ich beschlossen, die Grundierung weg zu schleifen und den Body dann zu ölen/wachsen.


Gleiches sollte mir dem Hals geschehen. Das Schleifen mit zunächst 150er Sandpapier, sg (2)ansteigend bis etwa 400 brauchte etwa drei Stunden. Hals und Body sahen dann schon mal recht ordentlich aus. Klar, der Body ist aus mehreren Teilen zusammengeleimt und nicht wirklich der aller schönste, aber hier gilt es auch fairerweise den niedrigen Preis des Bausatzes zu berücksichtigen.

Anschliessend wurde der Hals geölt, was zu einem wunderbar glatten und angenehmen Hals führte. Vorsichtig habe ich dabei auch die Bundstäbchen abgefeilt, so dass es keinen Überstand gab. War kein Problem und fühlte sich erst mal ganz gut an. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon sehr gespannt, wie das spätere Spielgefül sein würde. Der Body wurden ebenfalls geölt und zusätzlich gewachst. Auch hier war das Ergebnis sehr zufriedenstellend.

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sg (7)Als nächstes erfolgte die Montage der Mechaniken und das Monieren des Halses am Body – wieder ganz einfach, da wirklich alles passte und keine nennenswerten Sonderarbeiten notwendig waren. So setzte sich das auch fort beim Anbringen der anderen Bauteile, so dass nach vergleichweise kurzer Zeit eine komplette Gitarre vor mir lag.

Das erste Spielgefüht – eine wirklich vollwertige Gitarre -kein Spielzeug- die natürlich noch korrekt eingestellt werden musste. Der Hals etwas breit für meinen Geschmack, aber der Hals dafür wunderbar.

Das weitere Einstellen brauchte dann erwartungsgemäss seine Zeit. Der Halsstab musste etwas nachgestellt werden und die Oktavreinheit musste eingestellt werden. Eine etwas grössere Herausforderung bestand im Einstellen der Saitenhöhe am Sattel. Hier kamen meine Sattelfeilen zum Einsatz, die ich eine Weile vorher günstig bei ebay gekauft hatte.

sg (1)Das erste Verstärkte spielen war auch erfreulich weil der Klang besser war als erwartet (befürchtet). Der Regelweg der Potis  für Lautstärke und Sound allerdings gefällt gar nicht. Hier bleibt ganz klar eine Aufgabe zur späteren Verbesserung. Der Grundsound bei voll aufgedrehten Potis liegt aber ganz klar im grünen Bereich.

Alles in allem: Der Bausatz bietet überraschend viel für den niedrigen Preis. Es macht Spass die eigene Gitarre zusammen zu schrauben und man lernt einiges über sein Instrument dazu. Ausserdem verliert man die Scheu, zum Beispiel am Hals herum zu feilen und zu schmirgeln. Mal sehen, wie sich das mittelfristig auf meine anderen Gitarren auswirkt 🙂

 

Nachsatz: Im Internet kann man feststellen, das es wohl „gute“ und „schlechte“ Ausführungen dieser SG-Bausätze gibt. Meiner gehörte offensichtlich zur Kategorie „Gute“, denn alle Fräsungen und Bohrungen sassen allesamt exakt an der richtigen Stelle und es brauchte nicht eine Sonderaktion, um Fehler zu korrigieren.